An der Sitzung des Grossen Gemeinderats vom 2. September 2019 stand nach der Begründung mehrerer neuer Vorstösse die Interpellation «Wirksamkeit der Arbeitsintegrationsprogramme» auf dem Programm, welche auch von SVP-Vertretern unterzeichnet worden war. Die stadträtliche Beantwortung der Interpellation lieferte wertvolle Einblicke und Antworten zur Wirksamkeit und zu den Kosten der beruflichen und sozialen Integration in Wetzikon.

Die Grünen verlangten mittels eines Postulats die Einführung eines Rufbusses bzw. Ruftaxis in Wetzikon. Rolf Müri verwies namens der Fraktion auf die zahlreichen Aktivitäten in dieser Hinsicht, so etwa die hängige Aktualisierung des Planungskonzept durch die Stadt zusammen mit den VZO. Dennoch hat eine Mitte-Links-Mehrheit das Postulat an den Stadtrat überwiesen. So erhält der Stadtrat nun einen Auftrag, obschon er dieses Thema ohnehin bereits bearbeitet.

Über die totalrevidierten KEZO-Statuten müssen alle beteiligten Gemeinden entscheiden, so auch die Stadt Wetzikon. Da das Parlament bloss eine Abstimmungsempfehlung abgeben musste, war der Spielraum gering. Die Abgabe der positiven Abstimmungsempfehlung geriet denn auch zur Formsache. Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben wird die Vorlage nun dem Wetziker Stimmvolk unterbreitet.

Es folgte das gewichtigste Geschäft des Abends, nämlich die Beratung der sogenannten «Motion Lenz». Mit einer Teilrevision der Gemeindeordnung sollen anstelle der bisherigen Energiekommission zwei unterstellte Kommissionen (Werk- und Umweltkommission) geschaffen werden. Das Ziel besteht in einer klareren Kompetenzaufteilung und in einer verbesserten Effizienz. Die Rückweisungs- und Nichteintretensanträge von linker Seite wurden erfreulicherweise deutlich abgelehnt. Rico Schaffer unterstützte namens der Fraktion den Antrag der Fachkommission I: Diese Variante greife am wenigsten in die Gemeindeordnung ein und lasse sich einfach umsetzen. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die derzeit sehr populären Umweltthemen in der neu geschaffenen Umweltkommission sachlich und zielorientiert diskutiert werden können. Auch in der Detailberatung unterstützte die SVP-Fraktion konsequent den ausgereiften Antrag der Fachkommission I. Sie engagierte sich etwa für eine halbjährliche statt bloss jährliche Berichterstattung durch den Stadtrat, da aufgrund der blossen Kenntnisnahme durch das Parlament kein erheblicher administrativer Mehraufwand zu erwarten ist. In der Schlussabstimmung wurde der weitgehend unveränderte Antrag der Fachkommission I mit grosser Mehrheit angenommen. Auch dieses Geschäft gelangt nun zur Urnenabstimmung.

Die letzten beiden Geschäfte dieses Abends wurden zu vorgerückter Stunde behandelt, nämlich die Bauabrechnung für die Sanierung und Instandsetzung des Kronensaals sowie die Anpassung der Gemeindegrenze zwischen Hinwil und Wetzikon infolge einer neu erstellten Busspur. Sie schlugen keine grossen Wellen mehr und waren unbestritten.