Der Grosse Gemeinderat stimmte an seiner Sitzung vom 28. Oktober 2019 einhellig dem Bericht des Stadtrats zum Postulat «Tempo 30 im Zentrum auf der Bahnhofstrasse» zu und schrieb das Postulat ab. Die SVP-Fraktion hatte sich im Januar 2019 – leider erfolglos – gegen die Überweisung dieses Postulats an den Stadtrat gewehrt. Nun arbeitet das kantonale Amt für Verkehr ein verkehrstechnisches Gutachten aus. Sobald dieses vorliegt, wird über das weitere Vorgehen zu entscheiden sein.
Das gewichtigste Geschäft dieses Abends war die Revision des Förderreglements und der Rahmenkredit 2020 bis 2024 zur Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien. Die Grünen hatten eine zusätzliche Aufstockung des (bereits auf 3 Millionen Franken erhöhten) Förderkredits auf 3.75 Millionen Franken beantragt. Nebst Rolf Zimmermann, der sich als Präsident der vorberatenden Fachkommission I äusserte, nahm Zeno Schärer namens der Fraktion Stellung zum Geschäft. Er wies darauf hin, dass der Kredit im Ergebnis bereits erhöht worden sei, weil künftig die stadteigenen Photovoltaik-Anlagen nicht mehr über den Rahmenkredit, sondern separat mit den Krediten der jeweiligen Bauprojekte finanziert werden sollen. Mit einer weiteren Kreditaufstockung, wie dies die Grünen verlangten, würde das Fuder überladen. Die zusätzlichen Mittel würden wohl vor allem von grossen institutionellen Bauherren beansprucht, welche sich ihre Renditebauten natürlich gerne aus der Stadtkasse subventionieren lassen. Mit Umweltschutz oder einem verantwortungsvollen Einsatz von Steuermitteln hat dies aber nichts mehr zu tun. Die überwiegende Mehrheit des Grossen Gemeinderats sah dies ähnlich, weshalb sich schliesslich der Antrag der Fachkommission (Rahmenkredit von 3 Millionen Franken) durchsetzte.
Mit den Geschäften «Modernisierung Kanalisations-Sonderbauwerk Scheller» und «Verkehrskreisel Grüninger-, Hof- und Guyer-Zeller-Strasse» standen danach zwei weniger umstrittene Geschäfte auf dem Programm. Zum Verkehrskreisel nahm Noldi Paglia namens der Fraktion Stellung. Er unterstützte die Vorlage und begrüsste, dass gleichzeitig die Werkleitungen erneuert werden und somit effizient gebaut wird. Er bedauerte, dass sich die Stadt Wetzikon beim Kanton nicht mehr für ihre Interessen eingesetzt hat, so etwa gegen die stauverursachende Bushaltestelle mitten auf der Fahrbahn. Zudem bedankte er sich bei der Migros für deren Beteiligung an den Baukosten und betonte die bessere Erreichbarkeit des Gewerbes infolge des Verkehrskreisels.
Zum «Kantonalen Integrationsprogramm KIP 2» signalisierte Timotheus Bruderer die Zustimmung der SVP-Fraktion. Er begrüsste, dass der Stadt Wetzikon aus dem Wechsel von einer sogenannten «Fokusgemeinde» zu einer «Kerngemeinde» keine zusätzlichen Kosten erwachsen. Allerdings gab er zu bedenken, dass eigentlich nicht von «Kostenneutralität» gesprochen werden könne, wenn der Kanton Steuermittel aufwende, um zusätzliche Angebote der Stadt Wetzikon zu finanzieren. Vorliegend gehe es aber um relativ geringe Zusatzkosten, und der Stadtrat habe offenbar einen sinnvollen und finanziell massvollen Weg gefunden, um die geplanten Zusatzangebote in Wetzikon durchzuführen. Die Vorlage wurde vom Parlament einstimmig angenommen.