Erstmals fand die Sitzung des Parlaments in der Alten Turnhalle statt, um den Distanzvorschriften infolge der Corona-Krise Genüge zu tun.
Das erste umstrittene Geschäft des Abends war der Kredit für die Sanierung des Ferienhauses Canetg. Die Mehrheit der RPK wollte auf dem Dach des Canetg eine grössere Photovoltaik-Anlage installieren, als dies der Stadtrat und die RPK-Minderheit für erforderlich hielten. Rico Schaffer führte zur Begründung des Minderheitsantrags aus, die im Kanton Graubünden produzierte erneuerbare Energie entspreche bereits heute einem Fünftel des gesamtschweizerischen Stromverbrauchs. Die vom Stadtrat geplante Grösse der Photovoltaikanlage reicht für den benötigten Stromverbrauch vollkommen aus. Es sei nicht nachvollziehbar, weshalb mehr Photovoltaik-Panels installiert werden sollen, als für den Eigenverbrauch notwendig sind. Die weiteren Sanierungsmassnahmen an der Liegenschaft würden ohnehin zu einer deutlichen Energieersparnis führen, selbst wenn künftig die Auslastung des Ferienhauses Canetg steigen sollte. Es gehe nicht an, das Geld der Wetziker Steuerzahler ohne jeglichen Mehrwert zu verschwenden, nur um das grüne Gewissen zu beruhigen. Erfreulicherweise entschied sich eine knappe Mehrheit des Parlaments dagegen, Wetziker Steuergelder für eine sinnlose Strom-Überproduktion im fernen Bündnerland zu verbrennen.
Bruno Bertschinger hielt zum Projektierungskredit für die Gesamtsanierung des Friedhofs fest, dass man damit letztlich auch das – bereits ausgearbeitete – Sanierungsprojekt mit Kosten von mehr als fünf Millionen Franken bejahe. Er gab seiner vorsichtigen Hoffnung Ausdruck, dass der in Wetzikon reichlich vorhandene Baustoff Holz doch noch zur Anwendung kommt. Der Friedhof ist zweifellos sanierungsbedürftig. Die SVP-Fraktion stimme der Vorlage deshalb mehrheitlich zu, dies unter Berücksichtigung der von der Fachkommission 2 geäusserten Vorbehalte. Der Projektierungskredit wurde vom Parlament mit 27 zu 5 Stimmen genehmigt.
Rolf Zimmermann äusserte sich in seiner Funktion als Präsident der Fachkommission 1 zur Fernwärme-Initiative. Dem Parlament oblag es, sowohl über die Initiative und die verschiedenen Gegenvorschläge abzustimmen als auch eine Abstimmungsempfehlung zur Initiative abzugeben. Die SVP-Fraktion konnte weder der Initiative noch den Gegenvorschlägen viel abgewinnen. Sie stimmte aber dem Gegenvorschlag der Fachkommission 1 zu, dies in der Hoffnung, dass die übrigen Varianten wegfallen bzw. zurückgezogen werden. Bei dieser Ausgangslage verzichtete die Fraktion darauf, Änderungen am Antrag der Fachkommission 1 vorzuschlagen. In der Abstimmung im Rat setzte sich schliesslich der Vorschlag der Fachkommission 1 durch.
Am Schluss der Sitzung erfolgten die Verabschiedung von Stefan Kaufmann als Präsident des Grossen Gemeinderats sowie die Wahl der neuen Ratspräsidentin und des Büros.