Rico Schaffer begründete kurz und bündig seine Interpellation «Flächendeckende Einführung von Smart Meter Zählern in der Stadt Wetzikon». Damit setzte er einen Schlusspunkt unter seine Arbeit als Wetziker Parlamentarier, denn er zieht bedauerlicherweise aus unserer Gemeinde weg. Wir danken Rico für seinen grossen Einsatz zum Wohle Wetzikons und der Partei. Auf die Beantwortung der Interpellation durch den Stadtrat sind wir jetzt schon gespannt.
Danach folgten drei Geschäfte, die die SVP aus den unterschiedlichsten Gründen ablehnen musste.
Zeno Schärer erläuterte die Fraktionsmeinung zur Anschaffung von weiteren Notebooks für die Wetziker Schulen. Ein massvoller Ausbau, um die Schulen für die Zukunft fit zu machen, werde nicht bestritten. Für Maximallösungen gemäss zu wenig hinterfragten Empfehlungen des Bildungsrats sei die SVP aber nicht zu haben. Ein Versuch, das Geschäft in der letzten Budgetdebatte noch positiv zu beeinflussen, sei leider im Parlament erfolglos gewesen. Man gehe mit diesem Kreditantrag einen sehr bequemen Weg, der den Lehrern organisatorisch wenig abverlange. Mit etwas Organisationsvermögen der Lehrerschaft erreiche man dieselbe Unterrichtsqualität und könne zugleich viel Geld sparen, zumal der Erneuerungszyklus der Geräte sehr kurz ist. Weder sei die Begeisterung der Lehrerschaft für die Geräte so einhellig, noch seien die neuen Lehrmittel so alternativlos «digital», wie behauptet werde. Man gehe im Ergebnis über die sogenannten Power-Variante des Bildungsrats hinaus, obwohl es sich dabei um eine blosse Empfehlung handle. Ein massvoller Antrag sehe anders aus. Ein Minderheitsantrag sei aufgrund der unkritisch unterstützenden Mehrheit des Parlaments leider chancenlos, weshalb die SVP darauf verzichte.
Timotheus Bruderer doppelte nach, indem er auf die unklar gebliebene Vernetzung der Wetziker IT-Strategie mit dem IT-Konzept der Schule Wetzikon hinwies. Zudem ging er auf die pädagogische Fragwürdigkeit einer Digitalisierung um jeden Preis ein, was besonders für die Kindergartenstufe gelte. Er machte darauf aufmerksam, dass der Lehrplan 21 sich auch anders als durch die Anschaffung von immer mehr Hard- und Software umsetzen lasse. Es gebe keine Indizien, dass die Wetziker Schüler wegen fehlenden Computern die notwendigen Kompetenzen heute nicht mehr erwerben könnten.
Erfreulich war, dass unsere Positionen – zumindest teilweise – über die Fraktionsgrenzen hinaus einen gewissen Anklang fanden, selbst auf der politisch entgegengesetzten Seite. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass nur die SVP den unreflektierten Ausbauplänen nach dem Motto «Mehr Computer = bessere Schule» konsequent entgegentritt. Die Vorlage wurde vom Parlament erwartungsgemäss gutgeheissen.
Rolf Zimmermann fasste in seiner Funktion als Präsident der vorberatenden Fachkommission die Argumente gegen die Volksinitiative „Lebensqualität Oberwetzikon“ zusammen: Bei einer Umsetzung werde bloss der Verkehr in andere Wohnquartiere umgeleitet, was im Ergebnis nichts bringe. Das Volk habe sich schon zweimal gegen realisierbare Vorlagen für weniger Verkehr im Zentrum ausgesprochen. Auch das ausführliche Referat des Vertreters des Initiativkomitees vermochten die SVP-Fraktion und die Ratsmehrheit nicht umzustimmen: Die Initiative wurde vom Parlament abgelehnt, so wie es die Fachkommission 1 und der Stadtrat empfohlen hatten.
Die Volksinitiative „Fuss- und Veloweg-Initiative“ und die weiteren Traktanden wurden wegen der fortgeschrittenen Zeit auf die nächste Parlamentssitzung verschoben.
Am Schluss der Sitzung erfolgten die Verabschiedung der Parlamentspräsidentin, die Wahl des neuen Parlamentspräsidenten Urs Bürgin und des Büros sowie eine Ersatzwahl in die Fachkommission 2.