Nach der Erstellung des neuen Parlamentsfotos hätte die Sitzung eigentlich mit Roger Hutters Interpellation «Pilotversuch mit E-Trottinetts – wozu?» beginnen sollen. Die Begründung des Vorstosses musste wegen Unpässlichkeit des Interpellanten auf die nächste Sitzung verschoben werden.

Philipp Zopp begründete seine Interpellation «Notfallplan Blackout». Er verwies auf die Berichterstattung rund um die gescheiterte Energiestrategie 2050 und auf die infantile Kampagne des Bundes zum Thema. Die Energiespartipps bestünden etwa darin, die Heizung abzudrehen, nur mit Deckel zu kochen und zu duschen anstatt zu baden. Dies wäre samt und sonders unnötig, wenn die Stromversorgung gewährleistet wäre. Bereits anlässlich seiner früheren Interpellation zur Biogas-Nutzung habe er erwähnt, dass die Verzweiflung aufgrund der nicht durchdachten Energiestrategie riesig sei. Im Jahr 2017 habe man die Warnungen der SVP noch belächelt und als übertrieben bezeichnet, nun sei genau das, wovor die SVP gewarnt habe, zur Realität geworden. Nichts von dem, was die Befürworter der Energiestrategie behauptet hätten, habe sich bewahrheitet. Vielmehr seien die Stromkosten explodiert, die kurzsichtige Importstrategie habe sich nicht ausgezahlt und der Stromverbrauch sei entgegen den Behauptungen nicht gesunken, sondern gestiegen. Die Wahrscheinlichkeit, dass im Winter zu wenig Energie für Wärme und Stromversorgung vorhanden sei, sei deutlich angestiegen. Schon im Jahr 2020 habe das zuständige Bundesamt das Szenario einer Strommangellage auf Platz 1 und das Szenario eines Blackouts auf Platz 6 der Risiken gelistet. Betroffen wären bei einem Stromausfall unter anderem auch die Wasserversorgung, und die Probleme würden sich auf zahlreiche weitere Bereiche ausweiten. Auch der Notruf könnte nicht mehr so einfach wie heute kontaktiert werden. Der Stadtrat sollte sich auf ein solches (hoffentlich nie eintreffendes Szenario) einstellen und die drängenden Fragen bezüglich eines Blackout-Szenarios beantworten.

Die Kreditabrechnung der Renovationen im Ferienhaus Canetg kam gemessen am Kostenvoranschlag einer Punktlandung gleich und wurde mit deutlichem Mehr genehmigt.

Plötzlich kam es von der Zuschauertribüne her zu einer unerwarteten Störung des Parlamentsbetriebs durch einige Klimachaoten, welche mit lautem Geschrei und einem Plakat auf sich aufmerksam machten. Sie zeigten mit ihrem Verhalten und ihrem mangelnden Respekt vor demokratischen Abläufen gleich selbst auf, weshalb ihnen kein Podium geboten werden sollte. Wohin derartiger Extremismus führt, ist jenen, die freitags nicht den Geschichtsunterricht in der Schule geschwänzt haben, wohlbekannt.

Der Teilrevision der Wetziker Gebührenverordnung stimmte das Parlament ohne Gegenstimmen zu. Das im Postulat «Vergabe von Mandaten nur bis Ende Amtszeit» angesprochene Problem ist von geringer Bedeutung, denn es bestehen nur ausnahmsweise von ehemaligen Behördenmitgliedern oder Verwaltungsmitarbeitern wahrgenommene Delegationen. Daher beantragte der Stadtrat Zustimmung zu seinem Bericht und die Abschreibung des Postulats. Dem folgten die SVP-Fraktion wie auch das Parlament.

Das Parlament sprach sich mit deutlichem Mehr gegen die Abschreibung des Postulats der Fachkommission II zur Herberge auf der Sportanlage Meierwiesen aus. Zeno Schärer erläuterte die Haltung der SVP-Fraktion zum Thema: Der Ergänzungsbericht des Stadtrats sei aussagekräftig, doch hätten die Abklärungen durch eine externe Beratungsfirma sicherlich eine Stange Geld gekostet. Wenig überraschend solle es nochmals teurer werden, bevor es dann – hoffentlich, vielleicht – irgendwann für Wetzikon günstiger werde. Es würden viele Jahre verstreichen, bis man nur schon die Kosten der Massnahmen zur Attraktivitätssteigerung der Herberge wieder hereingespielt habe. Hinzu kämen das jährliche Defizit der Herberge und deren fehlender Nutzen für die Wetziker Bevölkerung. Es frage sich, ob ein privater Akteur die Herberge bei einer solchen Kosten-Nutzen-Bilanz auch weiterbetreiben würde, und ob man nicht besser die Wetziker Vereine nach ihren Raumbedürfnissen fragen sollte. Der Weiterbetrieb der Sportanlage Meierwiesen als polysportives Zentrum mit kantonalen KASAK-Subventionen wäre auch ohne einen Herbergenbetrieb nicht gefährdet. Ob der grosse Aufschwung für die Herberge mit dem Fussballplatz 6 wirklich komme, sei fraglich, zumal wegen der anstehenden Sanierungen vermutlich schon bald wieder weniger Spielplätze zur Verfügung stünden. Unabhängig davon, ob das Parlament den Bericht des Stadtrats gutheisse und das Postulat mit kritischen Anmerkungen abschreibe, oder ob es das Postulat unter Verdankung der sorgfältigen Beantwortung nicht abschreibe, solle der Stadtrat die teuren Attraktivitätssteigerungsmassnahmen und ganz generell den fraglichen Zweck der Herberge dringend nochmals überdenken.