Zum kantonalen Integrationsprogramm KIP 3, welches neu jährlich über eine halbe Million Franken kosten soll, vertrat Zeno Schärer die Nein-Parole der Fraktion. Er bestritt die Integrationsförderung nicht grundsätzlich, aber deren mass- und planlosen Ausbau. Es gebe keine Priorisierung und Folgenabschätzung der Massnahmen, sondern diese seien alle als notwendig deklariert worden. Für die Überprüfung der Wirksamkeit, für Vernetzung und so weiter werde ein bürokratischer Apparat aufgebaut, sichtbar an den personellen Mehrkosten von jährlich fast 70’000 Franken. Auch das Reporting im KIP-Bereich sei eine Dauerbaustelle. Bereits jetzt stelle der Stadtrat in Aussicht, es brauche später noch weitere «Massnahmen und Projekte». Anhand von statistischen Zahlen zeigte Zeno Schärer auf, dass in der Stadt Zürich trotz Früher Förderung bereits seit dem Jahr 2009 keine positive finanzielle Veränderung eingetreten ist. Die Studien, welche angeblich belegen, dass mit der Frühen Förderung ein Vielfaches an Folgekosten eingespart werden können, seien nicht auf die Schweiz übertragbar. Viel zu wenig berücksichtigt werde, dass die individuelle Integrationsleistung sinke, wenn der Staat alles bereitstelle. Das Gemeinwesen habe explizit die Pflicht, die Eigenverantwortung bei der Integration einzufordern. Dies geschehe zu wenig, weshalb diese Vorlage abzulehnen sei. Die Parlamentsmehrheit folgte dieser Empfehlung leider nicht und genehmigte das KIP 3 mit 19 zu 13 Stimmen.
Timotheus Bruderer äusserte sich zur Jahresrechnung 2023. Er verdankte die sauber geführte Rechnung, welche wie im vergangenen Jahr unerwartet positiv ausgefallen sei. Die Gründe seien jedes Jahr dieselben, nämlich die üppig sprudelnden Grundstückgewinnsteuern und die Mittel aus dem kantonalen Finanzausgleich. Die Stadt Wetzikon habe bezüglich dieser beiden Faktoren keinen aktiven Beitrag dazu geleistet, dass die Rechnung nun so positiv ausfällt. Es frage sich, welche Hebel in Bewegung zu setzen seien, damit die Finanzkraft der Stadt endlich wieder steige. Das Parlament nahm die Jahresrechnung in der Folge einhellig ab.
Schliesslich nahm Zeno Schärer Stellung zum Postulat «Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor missbräuchlichen Mietzinsen». Der Stadtrat habe recht, dass er das Postulat nicht entgegennehmen wolle, weil er nicht in die privatrechtlichen Verträge zwischen Mieter und Vermieter eingreifen könne. Allerdings würden die Postulanten mit den steigenden Mietzinsen ein reales Problem ansprechen. Wenn die Mieter aber eine ihnen zustehende Mietzinssenkung trotz niederschwelligem Rechtszugang nicht einfordern, könne man leider nicht viel machen. Es bestehe bereits ein effektiver Rechtsschutz. Die Realität sei weit komplexer, als das Postulat glauben machen wolle; so gebe es ebenso unbeholfene Vermieter wie Mieter, welche das System ausnutzen. Die von den Postulanten zitierte BASS-Studie komme zu falschen Schlüssen, weil sie gewisse Faktoren ausblende. Das eigentliche Problem sei die ungebremste Zuwanderung, welche die Mietzinsen anheize. Gleichzeitig werde kaum Bauland eingezont, und man fordere gerne verdichtetes Bauen, wolle aber selbst nicht verdichtet leben. Für grosse Bäume und Grünzonen soll es im Siedlungsgebiet auch noch überall Platz haben. Zielkonflikte noch und noch! Gleichzeitig seien es genau die Postulanten, welche stets für mehr Regulierungen, Gebühren und Auflagen kämpfen. Das Postulat wurde daraufhin mit sehr klarer Mehrheit nicht an den Stadtrat überwiesen.